Viele fragen sich, wie lange eine Sperre im OASIS-System tatsächlich dauert und wann eine Entsperrung möglich ist. Das Thema betrifft alle, die verantwortungsvoll mit Glücksspiel umgehen möchten oder bereits gesperrt sind und über den nächsten Schritt nachdenken. Die OASIS-Selbstsperre gilt mindestens drei Monate, während eine unbefristete oder Fremdsperre frühestens nach einem Jahr aufgehoben werden kann.
Diese Regelung soll den Schutz vor Spielsucht stärken und sicherstellen, dass Betroffene ausreichend Abstand zum Glücksspiel gewinnen. Wer verstehen will, wie das System funktioniert, welche Fristen gelten und wie die Aufhebung beantragt wird, findet im Folgenden klare Antworten und praktische Hinweise.
Der Beitrag zeigt außerdem, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen, welche Auswirkungen die Sperre auf Spieler und Anbieter hat und wie Beratung und Prävention unterstützen können. So entsteht ein vollständiges Bild davon, wie OASIS funktioniert und welche Schritte nach Ablauf der Sperrfrist möglich sind.
Was ist OASIS und wofür gilt die Sperre?
Das OASIS-System dient dem Schutz von Spielerinnen und Spielern vor problematischem Spielverhalten. Es erfasst bundesweit Sperren, die sowohl von Betroffenen selbst als auch von Glücksspielanbietern veranlasst werden können, um verantwortungsvolles Spielen sicherzustellen. Alternative Anbieter mit einer EU Lizenz bieten auch Leistungen ohne OASIS im Online Casino an. Auf Kosten einer möglichen Sicherheit und Regulierung bekommt man bessere Bonusbedingungen.
Funktionsweise von OASIS
OASIS steht für „Onlineabfrage Spielerstatus“ und ist eine zentrale Sperrdatei, die von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) betrieben wird. Sie verknüpft alle legalen Glücksspielanbieter in Deutschland – online und offline – mit einer einheitlichen Datenbank.
Bei jeder Anmeldung oder Einzahlung prüft das System in Echtzeit, ob eine Person gesperrt ist. Eine aktive Sperre verhindert den Zugang zu allen teilnehmenden Casinos, Spielhallen und Online-Plattformen.
Es gibt zwei Hauptarten von Sperren:
- Selbstsperre: Die betroffene Person beantragt den Ausschluss freiwillig.
- Fremdsperre: Anbieter oder Angehörige beantragen die Sperre, wenn ein Verdacht auf Spielsucht oder Überschuldung besteht.
Die Daten werden vertraulich behandelt und dürfen ausschließlich zur Prüfung des Spielstatus verwendet werden.
Bedeutung der Sperre im Glücksspiel
Die OASIS-Sperre gilt spielformübergreifend. Das bedeutet, dass eine Sperre in einem Online-Casino auch den Zugang zu Spielbanken, Wettbüros und anderen lizenzierten Glücksspielangeboten blockiert.
Ziel ist es, Spielsucht vorzubeugen und gefährdete Personen konsequent vom Glücksspiel auszuschließen. Dadurch wird sichergestellt, dass eine Sperre nicht umgangen werden kann, indem man zu einem anderen Anbieter wechselt.
Für Spieler bedeutet eine aktive Sperre, dass sie sich weder registrieren noch einloggen oder Einsätze tätigen können. Anbieter sind gesetzlich verpflichtet, diese Sperre zu prüfen und durchzusetzen. Verstöße können zu Bußgeldern oder Lizenzproblemen führen.
Rechtliche Grundlagen
Die rechtliche Basis bildet der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021). Er verpflichtet alle in Deutschland zugelassenen Glücksspielanbieter, an OASIS teilzunehmen und Sperrabfragen durchzuführen.
Die Verwaltung und technische Umsetzung liegen bei der GGL. Diese Behörde überwacht den Datenschutz, prüft Anträge auf Sperrung oder Aufhebung und stellt sicher, dass die Sperrfristen eingehalten werden.
Gesetzlich festgelegt ist auch, dass eine Selbstsperre mindestens ein Jahr dauert, während eine Fremdsperre erst nach Prüfung aufgehoben werden kann. Dadurch bleibt der Spielerschutz verbindlich und nachvollziehbar geregelt.
Dauer der OASIS-Sperre
Die Länge einer OASIS-Sperre richtet sich nach der Art der Sperre, den gesetzlichen Vorgaben und dem individuellen Antrag des Spielers. Sie kann wenige Monate oder mehrere Jahre betragen, abhängig davon, ob es sich um eine Selbstsperre oder eine Fremdsperre handelt und ob eine Aufhebung beantragt wird.
Reguläre Sperrfristen
Die regulären Sperrfristen bei OASIS sind gesetzlich festgelegt und sollen den Spielerschutz sicherstellen. Eine Selbstsperre gilt mindestens drei Monate, während eine Fremdsperre mindestens ein Jahr dauert. Diese Zeiträume dienen dazu, riskantes Spielverhalten zu unterbrechen und eine Phase der Stabilisierung zu ermöglichen.
Nach Ablauf der Mindestfrist endet die Sperre nicht automatisch. Eine aktive Aufhebung durch Antrag ist erforderlich. Der Antrag kann schriftlich oder digital gestellt werden, wird aber erst nach Ablauf der Sperrfrist geprüft.
Die Bearbeitungszeit für die Entsperrung liegt meist zwischen ein bis acht Wochen, abhängig von der Auslastung der zuständigen Behörde. Während dieser Phase bleibt die Sperre weiterhin aktiv.
Sperrart | Mindestdauer | Aufhebung möglich nach | Bearbeitungszeit (ca.) |
---|---|---|---|
Selbstsperre | 3 Monate | Nach Ablauf der Frist | 1–8 Wochen |
Fremdsperre | 1 Jahr | Nach Ablauf der Frist | 2–8 Wochen |
Unterschiede zwischen Selbstsperre und Fremdsperre
Eine Selbstsperre wird vom Spieler selbst beantragt, um den Zugang zu Glücksspielangeboten freiwillig zu blockieren. Sie ist flexibel in der Dauer, aber an eine Mindestzeit von drei Monaten gebunden. Der Antragsteller kann nach Ablauf dieser Zeit eine Aufhebung beantragen.
Die Fremdsperre wird von Dritten, etwa Spielanbietern oder Angehörigen, veranlasst. Sie greift, wenn ein Verdacht auf problematisches Spielverhalten besteht. Diese Sperre gilt in der Regel mindestens ein Jahr und kann unbefristet sein, wenn die Gründe weiterbestehen.
Während Selbstsperren meist schneller aufgehoben werden können, erfordert die Aufhebung einer Fremdsperre eine gründliche Prüfung durch die Behörde. Dabei wird bewertet, ob die ursprünglichen Sperrgründe noch vorliegen.
Verlängerung und Verkürzung der Sperre
Spieler können eine bestehende Sperre verlängern, wenn sie weiterhin Schutz wünschen. Eine Verlängerung erfolgt auf Antrag und kann zeitlich unbegrenzt wiederholt werden. Dadurch bleibt der Ausschluss vom Glücksspiel bestehen, bis der Spieler ausdrücklich eine Aufhebung beantragt.
Eine Verkürzung ist nur in Ausnahmefällen möglich. Die Mindestdauer von drei Monaten bei Selbstsperren darf nicht unterschritten werden. Erst danach kann ein Antrag auf Entsperrung eingereicht werden, der individuell geprüft wird.
Bei Fremdsperren ist eine Verkürzung in der Praxis selten. Die Behörde verlangt meist Nachweise über eine stabile Verhaltensänderung, bevor sie eine frühere Aufhebung genehmigt. Diese Prüfung kann mehrere Wochen dauern und erfordert eine begründete schriftliche Stellungnahme der gesperrten Person.
Ablauf der Sperrfrist und Entsperrung
Die Sperrfrist bei OASIS beginnt unmittelbar nach der Bestätigung des Sperrantrags und endet erst nach Ablauf der festgelegten Mindestdauer. Nach dieser Zeit kann eine Entsperrung beantragt werden, deren Bearbeitung einige Wochen in Anspruch nehmen kann.
Wie beginnt die Sperrfrist?
Die Sperrfrist startet, sobald der Antrag auf Selbst- oder Fremdsperre im OASIS-System registriert und bestätigt wurde. Ab diesem Zeitpunkt ist der Zugang zu allen Glücksspielangeboten, die an OASIS teilnehmen, gesperrt.
Bei einer Selbstsperre kann die Person die Dauer selbst festlegen, mindestens jedoch drei Monate. Wird keine Dauer angegeben, gilt automatisch eine Sperrzeit von zwölf Monaten.
Bei einer Fremdsperre, die durch Dritte oder Anbieter eingetragen wird, beträgt die Mindestdauer grundsätzlich ein Jahr. Während dieser Zeit ist keine vorzeitige Aufhebung möglich.
Die Sperrfrist läuft automatisch ab, ohne dass eine zusätzliche Bestätigung erforderlich ist. Erst nach Ablauf kann ein Antrag auf Entsperrung gestellt werden.
Prozess der Entsperrung
Nach Ende der Sperrfrist muss die betroffene Person einen schriftlichen Antrag auf Aufhebung bei der zuständigen Behörde einreichen. In der Regel ist dies die Regierungspräsidium Darmstadt, das bundesweit für OASIS zuständig ist.
Der Antrag muss persönliche Daten, eine Kopie des Ausweises und gegebenenfalls Nachweise über das Ende der Sperrzeit enthalten. Ohne vollständige Unterlagen wird der Antrag nicht bearbeitet.
Erst wenn die Mindestdauer abgelaufen ist, gilt der Antrag als wirksam. Wird er vorher gestellt, ist er unzulässig und wird nicht berücksichtigt.
Einige Anbieter bieten auf ihren Webseiten einen sogenannten „Panikbutton“, mit dem Spieler eine 24-Stunden-Sperre selbst aktivieren können. Diese endet automatisch und erfordert keinen Antrag.
Bearbeitungszeiten bei der Entsperrung
Die Bearbeitungszeit hängt von der Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen und der Auslastung der Behörde ab. In der Praxis dauert der Vorgang meist zwischen vier und acht Wochen.
Fehlende Dokumente oder fehlerhafte Angaben können den Prozess deutlich verlängern. Daher empfiehlt es sich, den Antrag sorgfältig vorzubereiten.
Nach erfolgreicher Prüfung informiert die Behörde den Antragsteller schriftlich über die Aufhebung. Erst danach wird die Sperre im OASIS-System gelöscht, und der Zugang zu Glücksspielangeboten wird wieder freigegeben.
Auswirkungen der Sperre auf Spieler und Anbieter
Eine OASIS-Sperre schränkt die Spielteilnahme auf allen lizenzierten Glücksspielplattformen in Deutschland ein und verpflichtet Anbieter zur konsequenten Umsetzung gesetzlicher Vorgaben. Sie betrifft sowohl das Verhalten der gesperrten Personen als auch die Kontrollpflichten der Betreiber.
Konsequenzen für gesperrte Personen
Gesperrte Personen dürfen während der Sperrzeit weder in Online-Casinos noch in Spielhallen mit deutscher Lizenz spielen. Das System blockiert den Zugang automatisch, sobald die Sperre aktiv ist.
Die Sperre gilt bundesweit und anbieterübergreifend, unabhängig davon, wo sie beantragt oder verhängt wurde. Dadurch wird verhindert, dass betroffene Personen bei anderen Anbietern weiterspielen.
Eine Selbstsperre kann frühestens nach drei Monaten aufgehoben werden, während Fremdsperren meist mindestens ein Jahr bestehen. Nach Ablauf dieser Frist muss ein Antrag auf Entsperrung gestellt und geprüft werden.
Die Sperre beeinflusst nicht die Schufa oder Kreditwürdigkeit, wirkt sich aber auf Freizeitgewohnheiten und soziale Kontakte aus. Für viele dient sie als Schutzmaßnahme vor problematischem Spielverhalten und finanziellen Verlusten.
Pflichten der Glücksspielanbieter
Anbieter müssen bei jeder Anmeldung den Spielerstatus in OASIS in Echtzeit abfragen. Ist eine Person gesperrt, darf kein Zugang zum Spielangebot gewährt werden. Diese Pflicht gilt für alle lizenzierten Betreiber in Deutschland.
Die Betreiber sind außerdem verpflichtet, Sperranträge entgegenzunehmen und an die zuständige Behörde weiterzuleiten. Sie müssen Betroffene über die Möglichkeit der Selbstsperre informieren und auf Anzeichen problematischen Spielverhaltens reagieren.
Ein Verstoß gegen diese Pflichten kann Bußgelder oder Lizenzprobleme nach sich ziehen. Anbieter müssen daher technische Schnittstellen und interne Prozesse sicherstellen, um den gesetzlichen Anforderungen des OASIS-Systems dauerhaft gerecht zu werden.